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„Ich bin dankbar für das Vertrauen“

Quellen:

Text: Bonner Rundschau, Ausgabe 19.04.2016,

Foto:Bernd Schaelte/Landtag NRW

 

Ilka von Boeselager beendet 2017 nach 27 Jahren ihre Tätigkeit im Düsseldorfer Landtag

RHEIN-SIEG-KREIS. Nächste Woche fliegt sie in den Kosovo. Der Arbeitskreis Europa des Düsseldorfer Landtags informiert sich über die Situation des Landes und diskutiert mit hochrangigen Vertretern der Regierung Fragen der Rückführung in Deutschland abgelehnter Asylbewerber. Ilka von Boeselager ist als Sprecherin für Europa und Eine-Welt-Politik der CDU-Landtagsfraktion mit dabei.

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Leidenschaft für die Politik 

Der Terminkalender der Swisttalerin ist wie immer prall gefüllt, eine 60-Stunden-Woche mit Sitzungen im Landtag, Verpflichtungen im heimischen Wahlkreis und Veranstaltungen in ganz Nordrhein-Westfalen ist die Regel. Aber auch nach 40 Jahren in der Politik und jetzt 26 Jahren im Landtag macht sie nicht den Eindruck, amtsmüde zu sein. Im Gegenteil, die Leidenschaft der 72-Jährigen für die Politik scheint ungebrochen.

Von Boeselager ist aber Realistin genug, zu erkennen, dass es an der Zeit ist, Jüngeren eine Chance zu geben. Vor Ostern hat sie den Kreisvorstand der CDU informiert, dass sie 2017 nicht wieder antreten wird. Die Partei hat daraufhin einen Fahrplan für die Kür ihres Kandidaten im linksrheinischen Wahlkreis 27 aufgestellt: Bis zum 15. September können sich Bewerber melden, am 3. November entscheiden die Mitglieder der CDU-Verbände aus Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg nach drei Vorstellungsrunden auf einem Wahlparteitag, wer am 14. Mai 2017 (Muttertag) für sie ins Rennen gehen soll.

Dem Vernehmen nach gibt es bereits fünf ernsthafte Bewerber für das Amt. „Es ist eine Aufgabe auf Zeit und nicht auf Ewigkeit“, sagt die gelernte Reiseverkehrskauffrau von Boeselager, die auf eine lange politische Karriere zurückblicken kann, in der sie vor allem eines gelernt und beherzigt hat: „Man muss kompromissbereit sein, um seine Ziele zu erreichen.“

Da klingt deutlich durch, dass die Swisttalerin 21 der bisherigen 26 Jahre im Landtag in der Opposition gearbeitet hat. Die fünf Regierungsjahre zwischen 2005 und 2010 mit „Schwarz-Gelb“ und Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) waren keineswegs die besseren, denn die Hoffnung, einige streitbare Themen vom Eis zu bekommen, erfüllte sich damals nicht. Beispiel Quarzkiesabbau: Hier sorgten erst die heutige Regierungspräsidentin Gisela Walsken (SPD) und der Regionalrat für Ruhe.

Kritik müsse sich die aktuelle Landesregierung für die Benachteiligung des ländlichen Raums, die Schwächung der Polizeipräsenz und Verzögerungen bei wichtigen Straßenbauprojekten gefallen lassen. Bei anderen Themen sei es aber gelungen, Mitglieder der Landesregierung für die Bedürfnisse der Region zu sensibilisieren. Jüngstes Beispiel war der geplante Neuschnitt des Landtagswahlkreises, bei dem Teile von Bornheim mit rechtsrheinischen Kommunen zusammengefasst werden sollten. Lange war von Boeselager überzeugt, die Landesregierung werde das gegen alle Proteste durchboxen. Doch unter anderem nach einer Resolution des Bornheimer Stadtrats begrub SPD-Minister Ralf Jäger die Pläne seines Hauses. Es habe da auch einige persönliche Gespräche gegeben, sagt Ilka von Boeselager bedeutungsvoll.

Abseits aller „Düsseldorfer Farbenspiele“ habe sie für die Menschen und die Region vieles erreichen können – „parteiübergreifend, das war mir immer besonders wichtig“, stellt von Boeselager fest. „Ich bin von vielen Gruppierungen gewählt worden und das war mir eine Verpflichtung. Für dieses Vertrauen bin ich dankbar.“ Und sie ist für die Menschen erreichbar: In ihrem Büro in der Bonner Innenstadt betreut unter anderem der langjährige Mitarbeiter Christoph Feige mit der gleichen Leidenschaft wie die Abgeordnete die vielen kleinen und großen Anfragen von Petenten und Bittstellern, die täglich in der Post sind und mitunter ebenso viel Einsatz erfordern wie die großen Projekte. Unter denen ragen der Autobahnanschluss Bornheim an die A 555 und die Entwicklung des dortigen Gewerbegebiets Bornheim Süd hervor, das später nach Alfter ausgeweitet wurde.

Diese Kooperation ist für von Boeselager ein Beispiel interkommunaler Zusammenarbeit, von der es nach ihrer Ansicht noch viel mehr geben müsse. „Die Städte und Gemeinden müssen auch grenzübergreifend ihre Themen formulieren“, mahnt sie für die Zukunft. Den regionalen Gedanken beförderte sie selbst mit dem regelmäßigen Treffen der linksrheinischen Bürgermeister mit dem jeweiligen Regierungspräsidenten. „Das hat immer großen Anklang gefunden.“

 

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